Motorbremse bei sehr starkem Gefälle ohne Fahrmodus B

  • Hallo zusammen. Musste heute auf der Urlaubsrückreise wegen überfüllter Mautstelle den Karawankentunnel von Slovenien nach Österreich umfahren. Bin dabei über den Wurzenpass welcher 18% Steigung/Gefälle hat.

    Bergauf klang das Planetengetriebe und der 2.0er sehr gequält. Auto voll beladen und voll besetzt. Oben angekommen dachte ich, okay schwierigen Teil geschafft, jetzt nur noch runter rollen. Anfangs ok, Akku war schnell wieder voll. Doch dann kamen die 18%... da waren die Bremsen gefordert, Fahrmodus D, von Motorbremse war nix zu spüren. Bin dann in einer kehre mit Haltebucht raus, Bremsen vorne haben gestunken und sahen ganz leicht bläulich aus. In dieser Abkühlpause kamen andere mit blau qualmenden Bremsen an und vorbei.

    Die 2. BergabEtappe bin ich dann in Modus S (manuelles "Schalten") gefahren. In Fahrstufe 1 war die Motorbremse deutlich spürbar, doch das Gefälle ließ den Motor schnell sehr hoch drehen sodass ich in Stufe 2 schalten musste. Hier war die Motorbremse schon wieder fast weg. Da war wieder stärkerer Bremseneinsatz nötig.


    Ohne die Pause hätte ich mir mit Sicherheit die Bremsen geschrottet.

    Was habe ich falsch bzw. was hättet ihr anders gemacht? Fahre den corolla erst seit 5 Monaten, vorher 25 Jahre nur Schalter.

    Grüße, Sebastian


    Corolla TS 2.0 Lounge / 2019 / Manganbronze / Pano / Floweroad 13.3" Android HeadUnit

  • Also wenn ich die linke Schaltwippe für Runterschalten betätige, spüre ich ganz deutlich ne Motorbremse. Ggf. mehrmals drücken, wenn der minimalst einlegbare Gang schon erreicht ist, piept er.

    Natürlich dröhnt der Motor dann, das ist aber nix Schlimmes. Wenn er wohl wieder automatisch in D gehen sollte, linke Wippe erneut mehrmals betätigen. Parallel würde ich die Bremse leicht dauerhaft noch für leichte Reku betätigen, wenn die Motorbremse nicht reichen sollte. Bisschen Saft verbraucht die Klima ja ständig.

    Und MG 1 bei der Motorbremse ja auch, um die Planetenräder gegen die Fahrtrichtung zu drehen, damit das Hohlrad/Vorderachse den Verbrenner über den Planetenträger mitnimmt. Sprich Motorbremse "verbraucht" auch Strom. Man kann also auch mehr rekuperieren trotz vollem Akku.

  • Scheint wohl ein Extrem gewesen zu sein die Strecke.

    Hohe Drehzahl bei wenig, oder keiner Last, wie beim Bergrunterfahren, macht dem Motor nix.

    Hättest ihn ruhig bei hoher Drehzahl lassen können mmn.

    Corolla TS 2.0 Team Deutschland 2020, Technik Packet, Schwarz

  • In Fahrstufe 1 war die Motorbremse deutlich spürbar, doch das Gefälle ließ den Motor schnell sehr hoch drehen sodass ich in Stufe 2 schalten musste. Hier war die Motorbremse schon wieder fast weg. Da war wieder stärkerer Bremseneinsatz nötig.


    Ohne die Pause hätte ich mir mit Sicherheit die Bremsen geschrottet.

    Was habe ich falsch bzw. was hättet ihr anders gemacht? Fahre den corolla erst seit 5 Monaten, vorher 25 Jahre nur Schalter.

    Einfach drehen lassen, den Motor kann man nicht überdreht, somit kein Problem. Zwischendurch bremse ich immer wieder stärker und lasse die Bremse los, damit diese durch den Fahrwind abkühlen kann.

  • Also die Motorbremse ist eindeutig schwächer als bei allen anderen Fahrzeugen die ich je hatte.

    Man muss aber auch wissen unter welchen Bedingungen der Corolla überhaupt mit dem Motor direkt bremsen kann.

    Bei unter 30km/h ist keine direkte Übersetzung von Rädern zum Motor möglich.

    Meine Erfahrung nach bremst die Motorbremse bei 45-60km/h am besten, dann ruhig in Stufe D2.

    Wenn das Auto dann immer noch beschleunigt ist es am Besten in Intervallen zu bremsen, niemals die Bremsen dauerhaft schleifen lassen!

  • Ja die gesamte Strecke ist auf 30kmh begrenzt. Hoch ging kaum schneller und runter will man den Pass auch nicht schneller fahren. Die 2. Etappe hab ich dann auch intervallgebremst.

    Grüße, Sebastian


    Corolla TS 2.0 Lounge / 2019 / Manganbronze / Pano / Floweroad 13.3" Android HeadUnit

  • Ich bin die Strecke unzählige Male gefahren und sie fordert wirklich die Bremsen aller Autos. Mit dem Hybrid musst du ab Beginn des Gefälles in S eine möglichst niedrige Stufe wählen und dann nach Bedarf die Bremse zusätzlich betätigen, am Besten in Intervallen. Mit diesem Vorgehen hatte ich keine Probleme mit den Bremsen.

  • Oben angekommen dachte ich, okay schwierigen Teil geschafft, jetzt nur noch runter rollen. Anfangs ok, Akku war schnell wieder voll. Doch dann kamen die 18%...

    Das war der erste Fehler, würde ich sagen. Du hast ja gefragt, was Du falsch gemacht hast. ;)

    So bist Du mit einem vollen Akku in die Abfahrt gestartet und hattest Null Rekuperationsreserven.

    da waren die Bremsen gefordert, Fahrmodus D, von Motorbremse war nix zu spüren.

    Nummer zwei. In D ist bei allen Automatikfahrzeugen die Motorbremse so gering, wie bei Schaltern ohne Runterschalten. Das ist aber auch so gewollt. Der Ärger wäre groß, wenn der Corolla ohne Dein Zutun die Motorbremse in D reinhauen würde ("runterschalten"), wenn Du vom Gas gehst.

    Dafür gibt es beim Automatikfahrzeug die Fahrstufen 1, 2, 3 oder beim Corolla B oder S bzw. die Schaltwippen.

    In Fahrstufe 1 war die Motorbremse deutlich spürbar, doch das Gefälle ließ den Motor schnell sehr hoch drehen sodass ich in Stufe 2 schalten musste. Hier war die Motorbremse schon wieder fast weg. Da war wieder stärkerer Bremseneinsatz nötig.

    Nummer 3. Wurde hier ja auch schon geschrieben. Du musstest nicht in 2 schalten. Das fühlt sich zwar so an, dass es dem schreienden Motor wehtut, tut es aber nicht. Der HSD kommt niemals in den roten Drehzahlbereich.

    (Außer vielleicht der MG 1, wenn man bei 120 km/h im E-Modus in N schaltet und dann schneller wird. Das will ich aber nicht ausprobieren.)


    Mir ist vor ein paar Wochen auch mal ähnliches passiert. Da bin ich in den Alpen eine lange Abfahrt runter und dachte, ich wäre unten angekommen. Bei der nächsten Abfahrt hatte ich also nicht damit gerechnet, dass es noch lange und teilweise steil weiter runter geht und bin in D weitergefahren. Tja, der Akku war dann schnell knallvoll, und ich konnte die ganze Abfahrt mit ordentlicher Geräuschkulisse bei über 3.000 Touren weiterfahren.

    Die Schaltwippen waren dabei aber sehr angenehm. Damit kann man die Motorbremse steuern fast wie ein Busfahrer.


    Blöd war dann nachher nur, dass ich den knallvollen Akku nicht nutzen konnte. Er ließ mich fast gar nichts mehr von der E-Leistung nutzen, und noch etliche Kilometer weiter in der Ebene war er immer noch auf 7 von 8 Balken. Beim kleinsten Gasbefehl ist der Verbrenner eingesprungen und hat dann auch noch höher als gewohnt gedreht.

    Ich vermute, der Akku war zu heiß. Schade, dass ich da nicht den Hybrid-Assistant laufen hatte. Die Auswertung wäre bestimmt interessant gewesen.

    Corolla HB 2.0 Club | Technik- u. Style-Paket | Navi | MM19-Retrofit | Audio-Umbau ESX, Focal | HUD | H&R-Spurverbreiterung VA 14mm, HA 30mm | Fußraumbeleuchtung "Ambiente" | Reifendruck-Modul | LED-Kennzeichen- und Innenleuchten

    2 Mal editiert, zuletzt von Cali () aus folgendem Grund: MG 1 hinzugefügt beim Satz in Klammern

  • Das war der erste Fehler, würde ich sagen. Du hast ja gefragt, was Du falsch gemacht hast. ;)

    So bist Du mit einem vollen Akku in die Abfahrt gestartet und hattest Null Rekuperationsreserven.

    Na ja, der Akku ist beim abwärtsfahren der Platte nach Wiesbaden aus 500m nach ca.250m voll. Da fällt das bei so einem Pass eher nicht ins Gewicht... ;)


    Und das der Motor bergab nicht überdrehen kann halte ich auch für ein Gerücht. Der "schaltet" dann einfach hoch und dann gehts doch wieder auf die Bremsen. Der TE hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht - inclusive Pause zum Abkühlen der Bremsen.

    Corolla 2,0 Touring Sport Team Deutschland + Technikpaket BJ 4/23 (Facelift)

  • Und das der Motor bergab nicht überdrehen kann halte ich auch für ein Gerücht. Der "schaltet" dann einfach hoch und dann gehts doch wieder auf die Bremsen.

    Deswegen kann er nicht überdrehen. Er lässt es nicht zu. Daher besteht kein Anlass, es selbst vorher zu tun.

    Der TE hat aus meiner Sicht alles richtig gemacht - inclusive Pause zum Abkühlen der Bremsen.

    Er ist in D in die Abfahrt ohne mit den Wippen runterzuschalten. Später dann runtergeschaltet, aber als ihm der Motor zu hoch drehte, hat er wieder hochgeschaltet.

    Das würde ich nicht als "alles richtig gemacht" bezeichnen.


    Wenn man alles richtig macht, riecht es nicht verbrannt aus den Radhäusern, und die Bremsscheiben werden nicht blau. Ich hatte das nicht nach knapp 1.000 Höhenmetern runter.

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