Da ich nun fertig bin mit allen vier Türen, will ich hier mal berichten, was ich mir im Vorfeld überlegt habe und was ich wie umgesetzt habe. Vielleicht dient es ja den fleißigen Mit-Dämmern (Fleiß muss man mitbringen).
Startpunkt war Floh`s wirklich sehr hilfreiches How-To am Anfang dieses Threads. Da hatte ich eine gute Grundlage für die Internet-Recherche. Bei meiner Suche nach "warum macht man was" bin ich dann auf folgende Grundsatzfragen gestoßen. Was will ich bzw. was hat Priorität:
- Dröhnen und Vibrieren eliminieren
- Schalldruck nach innen erhöhen
- Türen satter schließen lassen
- Schall nach draußen reduzieren
- Straßenlärm draußen lassen
Dabei stößt man zwangsläufig auf die unterschiedlichen Begriffe Schalldämmung und Schalldämpfung. Im Internet findet man viel Halbwissen und Halbwahrheiten. Da will ich mich nicht einreihen. Wer sich dafür interessiert, findet bei Wikipedia eine theoretische Einordnung.
Als Erstes wollte ich das Türblech entschwingen. Da gilt: je größer und je dünner das Blech, desto mehr neigt es zum Schwingen. Toyota-Türen sind quasi perfekt zum Schwingen. Deswegen hat Toyota ja auch je zwei "Schwer-Pflaster" auf´s Blech der Vordertüren geklebt. Also erstmal 2 mm Alubutyl auf die Außenhaut. Da reicht es im Prinzip aus, 30% der Fläche in der Mitte zu bekleben. Da ich zusätzlich aber auch den Lärm von draußen reduzieren wollte, habe ich großflächiger gearbeitet.
Freaks vom dB-Drag-Racing nehmen Schwerfolie und sogar Stahlstreben zur Versteifung.
Als nächstes ging es darum, aus der Tür eine Lautsprecher-Box nachzuempfinden. Es sollte ein komplett geschlossener Hohlraum werden (Bassreflex-Box mit Laufzeitentzerrung mal außen vor gelassen). Bei den hinteren Türen klebt ja nur eine dünne Folie auf dem großen Loch. Vorne ist eine stabile Kunstoffklappe mit gitterförmiger Verstrebung innen. Die ist auch gewölbeförmig vertieft.
Daher habe ich mir hinten mit einem breiten Streifen Alubutyl ein Gewölbe auf die Folie in den Hohlraum hinein geformt. Dazu habe ich immer nur ein kleines Stück Schutzfolie von der Klebefläche abgezogen und dann nach und nach reingedrückt und festgeklebt.
Auf dem Bild kann man es Erahnen. In echt ist das schon eine deutliche Kuhle:
Darauf dann ein einzelnes großes Stück Akustikmatte. Das ragt nur an einigen kleinen Stellen über die Folie hinaus und klebt auf dem Blech. Es sollte zwar durch das Ankleben am Blech mehr Halt haben. Ich wollte die Öffnung aber zugänglich lassen.
Sieht dann so aus:
Da sieht man auch, dass ich den Gehäuse-Ring des Lautsprechers umwickelt habe. Es galt ja, die Vorderseite der Membran von der Rückseite abzuschotten.
Bei der Verkleidung habe ich dann viel penibler jeden Quadratzentimeter zugeklebt. Das sieht dann so aus, wie auf Floh´s Bildern. Diese "Türpappe" wollte ich komplett verkleidet haben. Wer es noch perfekter haben will, könnte zum Schluss noch alle Hohlräume der Verkleidung mit BWA (Baumwolle) zustopfen. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass man dieses letzte Prozent objektiv hören kann.
Aber: Wenn das jemand von Euch ausprobiert und das Ergebnis für gut befindet, habe ich vermutlich ganz schnell einen 20 Liter Sack loses BWA bestellt...
Ach, und bevor das hier untergeht. Dankeschön an alle Berichterstatter in diesem Thread. Ich hätte mich wohl nicht an dieses für mich große Projekt rangetraut, wenn ich vorher nicht schon mal alles gesehen hätte. Wichtig für mich auch die Bestätigung, dass man das auch als Laie unfallfrei hinbekommt.
Und noch ein Tipp aus der Kategorie Opa hat immer gesagt... Ich habe mal einen Spruch von einem Meister an seinen Azubi aufgeschnappt: "Mach langsam, Jung! Dann geht´s schneller." Wenn man sich das bis zum Schluss verinnerlicht, baut man auch nicht die Türverkleidung fertig wieder dran, ohne die Bowdenzüge der Türgriffe innen eingehangen zu haben.