Am We habe ich meine Corolla einen Unterbodenschutz verpasst. Ich muss sagen es war viel aufwendiger als gedacht, alleine das Zerlegen der Kunstoffelemente am Unterboden und Radkästen hat gedauert. Für das Hitzeschutzblech und die hintere Verkleidung beim Radkasten musste ich noch den Auspuff aushängen. Am Ende habe ich das ganze WE inkl. halben Freitag dafür gebraucht. Ich musste am Sonntag fertig sein, da am Montag die Werkstatt normal für Kunden geöffnet ist.
Das Fazit, der Corolla ist Baujahr September 2019, hatte fast kein Rost am Unterboden nur kleiner Stellen vorne an den Schrauben, Schweißnähten, alle Holme sind Rostfrei und sauber, obwohl kaum Schutz vorhanden. Die Achsteile, Motorträger waren an den Schweißnähten teilweise leicht angerostet, also kein größeres Problem. Einerseits ist das ein Autobahnfahrzeug, welches den ganzen Winter min. fünf Tage fast 100km und mehr auf Autobahnen bewegt worden ist, anderseits auch fast jede Woche die Waschanlage inkl. Unterbodenwäsche genossen hat.
Paar Sachen sind mir bei dieser Konservierung aufgefallen, wo man ein Auge drauf haben sollte. Eine Sache ist besonders kritisch, da dort mein Corolla an der Karosserie schon leichten Rostansatz hatte. Dieses Problem ist ein Konstruktion /Montagefehler, den man im Normalfall nicht erkennen kann.
Zu den Materialien:
Dinitrol ML
Dinitrol 1000
Dinitrol 4010
Dinitrol Metallic
Dinitrol RC900
Kline Premium Wax
Vaupel 3000 FGR
Zuerst wird der ganze Unterboden abgebaut inkl. Radhausverkleidung, die kann man auf der Hebebühne mit montierten Rädern ausbauen. Als nächstes ab in die Waschstraße, wichtig ein Programm mit Unterbodenwäsche, danach ein Handwaschplatz nochmals die Radhäuser Hochdruckstrahler ausspritzen. Das alles reicht noch nicht, man muss dann noch mit einen Lappen und Putzmittel teilweise nacharbeiten. Danach konnte das Auto Übernachte trocknen und auslüften.
Als erstes habe ich alle Achsteile, Motorträger usw. (alles Teile die schwarz sind) mit Dinitrol RC900 eingesprüht, somit bekommen die Teile eine Epoxyschicht und falls Rost vorhanden wird dieser unterwandert und gebunden. Das Zeug stinkt fürchterlich, darum ein Schutzbrille und am besten so eine 3M Maske, damit ist man optimal geschützt. Es war so wenig Rost bzw. ganz leichter Rostansatz auf den Trägern, darum habe ich nichts entfernt. Einen Nadelentroster besitze ich nicht und mit Drahtbürsten sollte man nicht vorgehen, darum habe ich es ganz seinlassen.
Danach habe ich fast alle Holme mit Dinitrol 1000 geflutet, warum fast alle, weil zwei Stück habe eine direkte Verbindung mit den Unterboden in der Fahrgastzelle, man kann das Dämmmaterial vom Fußraum sehne. Soweit wollte ich nicht gehen, falls ich da noch etwas mache dann nur mit den Kline Seilfett 2.0 (ich bestelle mal eine Probe und werde berichten), das soll angeblich geruchsneutral sein. Darum habe ich die beiden Holme für den Moment ausgelassen, die sind auch nicht so schwer zu erreichen, man muss die untere Hauptverkleidung, je an der Innenseite lösen und man kommt sehr gut an beide Holme (je links, rechts) ran. Wie gesagt ich denke noch darüber nach was bzw. ob überhaupt, da das Dinitrol, wie die meisten Konservierungsmittel riechen und dunste über eine gewisse Zeit aus (Dinitrol ca. 3-5 Tage wenn es warm ist) darum muss man diese nicht noch Aktiv in den Fußraum sprühen.
Beim Hauptholm habe ich diesen innen und Außen inkl. Spoiler geflutet beides mit den Dinitrol 1000, da der Holm innen absolut sauber war. Wichtig ist man kommt nur von vorne in den Holm, hinten ist dieser zu. Mit der Sonde kommt man nicht ganz hinter, da es im 2/3 Bereich so Art Fenster gibt, dort kommt man mit den langen Schlauch nicht durch. Man nimmt eine Spitzzange und zieht die großen Stopfen, die gleichzeitig, die Haltepins für den Spoiler sind heraus. Leicht drehen und fest gerade nach unten ziehen, fertig. Durch die Löcher kann man dann den Rest von Holm fluten.
Dann beleibt noch der äußere Bereich, der sich unter dem Spoiler verbirgt. Ich bin gleich vorgegangen und habe diesen einfach ganz geflutet ohne den Außenspoiler abzubauen, da ich vor diesen Teilen höchsten Respekt habe, man macht sehr schnell eine Nase kaputt und darf den ganze Spoiler neu kaufen und lackieren. Darum dieser etwas unkonventionelle aber sicher Weg, Für die ganzen Holme reichen zwei Dinitrol 1000 Dosen mit je 1Liter.
Danach habe ich alle Blechüberlappung und den vorderen und hintern Teil des Autos mit Dinitrol ML benebelt, dafür habe ich eine Sprühdose benutz, geht richtig gut. An die Stellen kommt dann am Ende das Dinitrol Metallic. Im mittleren Teil, wo das Auto am Unterboden verkleidet ist habe ich das Kline Premium Wax verwendet darum kein großflächiger Dinitrol ML Einsatz. Die ganzen Mittelchen durften jetzt Übernacht mal kriechen.
Dinitrol Metallic habe ich im hinteren verwinkelten Bereiche mit der Pistole aufgetragen, die Radkästen und Rest mit den Pinsel. Ich muss sagen es ist einfach Problematisch mit Pistole zu arbeiten und dabei die Werkstatt 100% sauber zu halten. Darum habe ich an dieser Stelle abgebrochen und bin zum pinseln übergegangen. So konnte ich die Werkstatt mit guten Gewissen so verlassen, wie zu Anfang der Aktion vorgefunden. Als Tipp das Metallic gibt`s noch in der Sprühdose, das wäre die bessere Alternative. Persönlich muss ich sagen die Holme mit der Vaupel 3000 FGR auszuspritzen ist wirklich super man hat einen schönen Auftrag und es nebelt nichts aber für draußen sind Sprühdosen und Pinsel die bessere Wahl.
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Jetzt zu den paar Stellen:
Im hinteren Radkasten sammelt sich der Dreck...
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Einfach die Verkleidung öffnen und mal nachschauen. Beim zerlegen drauf achten, dass es dort einen Tülle (rot) gibt in die die Schraube geschraubt ist. Die Tülle muss ohne Schraube rausgezogen bzw. fast gerissen werden. Hinten ist es unproblematisch, da diese Tülle im Kunstoffspoiler steckt. Vorne gibt die gleich Tülle ohne schraube hält die Verkleidung am Kotflügel, ACHTUNG nicht rausziehen sondern mit Cuttermesser den Kopf abschneiden und eine neue Tülle einsetzten. Die Blechlasche vom Kotflügel ist so filigran, diese gibt sicher nach. Ich habe mir vorher paar YouTube Videos angeschaut, wie man diese Verkleidung zerlegt und diesen Fehler nicht gemacht.
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Die zweite Stelle ist vorne im Kotflügel, dieser ist an der mittleren Stelle nach inne bzw. oben gekantet und ergibt eine wunderbaren Trichter für Dreck, dazu kommt das ziemlich in der Mitte noch ein Schaumstoff drin Steckt, somit kommt wirklich alles zusammen. Ich habe diesen Bereich mit der Zahnbürste gereinigt und dann mit ML vorbehandelt und Metallic beschichtet. Für alle die, die Verkleidung nicht zerlegen wollen, können würde es schon helfen die Verleidung etwas zur Seite zu beigen und etwas Fett, oder anderes Mittelchen, welches sehr gut kriecht dort zu applizieren.
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Jetzt zum wirklichen Problem, diese Erfahrung gilt für den Corolla HB. Wir wissen das die Spaltmaße beim Corolla mehr nach Augenmaß eingehalten werden. Soweit ist es kein Problem es sieht nicht schön aus, egal. An der hinteren Stoßstange kann es leider auf längere Sieht zu einem großes Problem werden.
Die Stoßstange reibt am Kotflügel innen den Lack ab und an dieser stelle, der Steg ist knapp 1.5mm breit rostet der Corolla, man sieht es nicht von außen.
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Da kann man die Stoßstange sehen, die habe ich etwas zur Seite gebogen. Der markierte Steg hat mir den Lack bis zum Blech abgerieben auf beiden Seiten. Ich hab`s nur gesehen, weil im zerlegten Zustand man die Stoßstange besser zurückdrücken kann. Ich habe dort das Dinitrol 900RC appliziert um den Rost umzuwandeln. Diese Schicht wird auch nach gewisser Zeit von der Stoßstange aufgearbeitet. Aus dem Reflex raus habe ich noch ein ziemlich dickes Klebeband dort eingesteckt und vorne angeklebt, wird aber auch über lange Zeit nichts nützen.
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Ich werde die ganze Fuge von oben mit Dinitrol ML und danach mit Dintrol 1000 fluten und das regelmäßig wiederholen. Ich glaub das ist der einzige Weg, damit sich kein Rost an dieser abgerieben Stelle über lange Zeit bildet. Es muss nicht Dinitrol sein kann auch Mike Sanders oder ein anderes Fett, Hauptsache es ist etwas was das blanke Blech schützt. Um das Spaltmaß zu korrigieren müsste man die ganze Stoßstange zerlegen und die Grundhalterungen neu ausrichten, es ist sehr viel Arbeit. Bei Neufahrzeug würde ich mit diesen Wissen die Annahme des Fahrzeugs verweigern und die Stoßstange korrigieren lassen.
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