Tesla polarisiert halt. Für mich kommt so ein Auto leider nicht in Frage. Die Leistung für den Preis hätte ich schon gerne, die Reichweite reicht mir auch im Standard-Modell.
Erstmal sieht er für meinen Geschmack shice aus. Der Fahrer in einem Model 3 sieht immer aus, wie der Chauffeur in Men in Black. Und das Auto erinnert mich immer an die UFOs, wie sie früher gezeichnet wurden. Große Untertasse mit Käseglocke drauf.
Und dann kommen bei mir noch No-Gos dazu, die Ausschlusskriterien für mich sind. Da kann er wegen mir auch einen Taycan Turbo S ausbeschleunigen.
- Tesla hat jederzeit die Macht über das ganze Auto via OTA-Updates, bis hin zu Leistung und Reichweite. Es wurde sogar schon mal von jetzt auf gleich die Schriftart und -größe der km/h-Anzeige geändert wie beim Android-Handy die Uhrzeit auf dem Sperrbildschirm. Die können Funktionen zu- und abschalten, wie sie lustig sind. Man kauft halt nicht nur ein Auto, sondern auch eine Philosophie. Die muss einem gefallen. Mir nicht.
- Scheibenwischer im Untermenü vom aufgesetzten XXL-Tablet? Danke, nächster.
- Technische Innovationen werden vor Marktreife eingeführt und mit den Kunden als Testkaninchen weiterentwickelt (Autopilot).
Ja, und außer den NoGos gibt es noch zahlreiche andere Contras, wie:
- Wärmepumpe? Neuerdings in den Top-Versionen vom Model 3.
- Verkehrszeichenerkennung? War da nicht mal was? Wurde 2016 nach dem Streit mit dem Zulieferer abgeschafft und kommt jetzt so langsam wieder.
- Verarbeitung? Ja, immer noch ein Thema:
Speziell das Model 3 torpedierte mit konstanten Mängeln deren Loyalität. Ende 2019 stornierte der grundsätzlich sehr Tesla-freundliche Autovermieter Nextmove sogar alle neu bestellten Model 3, weil unter den ersten 15 übergebenen Autos keines fehlerfrei war. Auf Übergabeprotokollen wurden bis zu acht Mängel pro Exemplar vermerkt. Fakt ist: Auch wenn sich die Qualität der Modelle spürbar verbessert, liegt Tesla hier noch am weitesten von seinen Konkurrenten entfernt.
- Apropos Qualität. Da ist auch nicht alles Gold, was glänzt:
Mittlerweile kommen allerdings alle Model 3 für den EU-Markt aus der Gigafactory in Shanghai – wie auch das Model Y. Der Knackpunkt: Die China-Exemplare werden zumindest in der günstigen Basisversion mit einem Lithium-Eisen-Phosphat-Akku ausgeliefert (LFP-Akku). Und der hat offenbar Tücken. Es kursieren Beschwerden in den sozialen Medien, dass die LFP-Akkus bei der Reichweite schwächeln, dass sie im Winter oft nur eine sehr geringe Ladeleistung zulassen oder dass sie unerklärlich viel Energie einbüßen, wenn das Model 3 ein paar Tage geparkt herumsteht.
- Fahrwerk: Da fallen mir immer die Tests über die Polterstrecke ein.
- Tacho? Auf dem Tablet. HUD? Fehlanzeige.
- 12V-Startakku entlädt sich, wenn man ihn länger an der Wallbox hängen hat. Aufladen? Fehlanzeige. Weiß nicht, ob das Problem mittlerweile gelöst ist.
- Die Routenplanung mit Ladestopps ignoriert sämtliche öffentlichen Nicht-Tesla-Ladesäulen. Er navigiert Dich also vorbei an günstigen Ladesäulen zur nächsten Tesla-Säule, auch wenn das Umweg bedeutet. Was kostet eigentlich die kWh am Supercharger?
Das sollten jetzt nur mal die Contra-Argumente sein. Die Pros wurden ja schon genannt.